Potsdam Babelsberg
Die beiden Freiflächen in Potsdam-Babelsberg sind Teil des Denkmalensembles „Siedlung Am Findling“, das die angrenzende Bebauung und die Heidesiedlung (1930er Jahre), sowie die Grünflächen und das Heidehaus umfasst.
Besondere Bedeutung im Planungs- und Realisierungsprozess kam neben der Berücksichtigung des Denkmalschutzes dem würdevollen Gedenken an Willi Frohwein zu, der als Antifaschist und Überlebender mehrerer KZ- Aufenthalte zu Lebzeiten vielen Menschen mit seiner unverwechselbaren Art, an seiner Geschichte teilhaben ließ. Der Gedenkort (Platz für den Internationalen Tag des Holocaust Gedenkens am 27. Januar) wurde in Zusammenarbeit mit der Bildenden Künstlerin Susanne Ahner gestaltet. Es wurde ein Gedenkort geschaffen, der durch lebendige, erzählende Geschichtsvermittlung insbesondere die junge Generation anspricht. Die aktive Mitwirkung an dem Gestaltungsprozess erfolgte mit SchülerInnen der Sekundarstufe 2 innerhalb eines Seminarkurses.
Auf dem gesamten Platz sind nun Zitate von Willi Frohwein zu lesen, als Laserschnitt in den Stahleinfassungen der erhöhten Pflanz- und Rasenflächen verewigt. An den zwei neu entstandenen Aufenthaltsbereichen werden Sitzmöglichkeiten, Information und Gedenken kombiniert. Auch die Kunstobjekte informieren und bieten per QR-Code die Möglichkeit, originale Tonaufnahmen und weiterführende Informationen abzurufen.
Das Heidehaus (erbaut ca. 1850) wird seit der Sanierung als Nachbarschafts- und Begegnungshaus genutzt. Das neue Gebäudeumfeld integriert funktionale Elemente in ein gestalterisch abgestimmtes Gesamtbild mit ansprechender Pflanzung.
Bauherr: | Stadtkontor Gesellschaft für behutsame Stadtentwicklung / Pro Potsdam GmbH |
In Kooperation mit: | Belvedere Landschaftsarchitekten & Susanne Ahner, Bildende Künstlerin & Bildhauerin |
Durchführung: | 2017-2021 |
Finanzierung: | Städtebaulicher Denkmalschutz |
Fläche: | 0,25 ha |
Leistungsumfang: | HOAI 2-9, Begleitung eines Seminarkurses, AnwohnerInnenbeteiligung |